Nach dem Frühstück verlassen wir Swakopmund Richtung Norden – nicht ohne noch einen Supermarkt zu besuchen um uns mit Bier, Wein und Keksen für die Weiterreise einzudecken. Natürlich sind auch noch mehrere 5l-Kanister Trinkwasser mit dabei. Künstliche Weihnachtsbäume kosten hier umgerechnet 300 EUR! Der Tank wird gefüllt und mit einer Reichweite von mehr als 800 km sind wir gerüstet für die Skelettküste.
Wir passieren auf dem Weg nach Henties Bay unseren Lieblings-Zungenbrecher-Ort Wlotzkasbaken. Wer hier wohnt ist Individualist. Die knallbunten Häuser mit den hochaufgestellten Wassercontainern und den kreativen Anbauten und Zäunen sind sehenswert. Der Ort ist seit unserem letzten Aufenthalt mehr als doppelt so groß geworden.
Am nächsten Ziel Henties Bay sind wir auf der neuen Umgehungsstraße fast vorbei geleitet worden. Wir sind dann zurückgefahren. Auch dieser Ort an einer lebensfeindlichen Küste ist um das geschätzt 10-fache gewachsen. Anscheinend machen alle Namibier und auch Südafrikaner, die es sich leisten können, im Sommer Urlaub an der „kalten Küste“. Große Bungalows säumen die zahlreichen Wohngebiete. Das Highlight ist sicher der Golfplatz „Putt Putt“ am Strand mit seinen kleinen grünen Flecken zum Einputten der Bälle. Die Straße führt zwar quer durch den Platz, aber das scheint keinen zu stören.
Nach Henties Bay hört die Asphaltstraße auf und geht in eine Salzstraße über, die ist fast ebenso glatt und schwarz wie der Asphalt. So düsen wir noch 40 km nach Norden Richtung Cape Cross Lodge. Am Wegrand faszinieren uns wieder die großen Flächen, welche zusammen mit dem blauen Himmel und den scharf abgegrenzten Wolken über dem kalten Wasser impressionistischen Gemälden gleichen. Am Abzweig zur Lodge geht es links zur Seelöwen Kolonie. Vor 21 Jahren war hier außer einem offenen Schlagbaum nichts los und wir sind über Steine zu den Seelöwen gelaufen, haben ein paar Schakale gesehen und ohne Einschränkung die Tiere beobachten können. Jetzt muss man zuerst die umgerechnet 8,50 EUR/Pers. Eintritt in den NP bezahlen, man darf nur noch bis zum Kreuz fahren, dann parken und auf dem Bohlenweg die Seelöwen aus der Ferne beobachten. Ganz so fern sind sie nicht, sie haben den Platz unterm Bohlenweg für schattenspendende Siestaschläfchen genutzt und bellen einem von unten an, wenn sie sich gestört fühlen. Auch der strenge Seewind kann den Gestank der Kolonie kaum mildern! Auffallend sind die vielen toten Tiere, die hier verrotten. Überall kann man tote Babys sehen, was die Hyänen, die hier leben, wahrscheinlich am Leben erhält. Leider haben wir weder Schakale noch Hyänen gesehen.
Danach beziehen wir unser Zimmer in der Cape Cross Lodge. Auch hier hat es Veränderungen gegeben. Die Lodge ist mehr als doppelt so groß ausgebaut. Solarpanels am Eingang sorgen für Strom und nebenan wurde gleich noch ein ebenso großes Hotel errichtet. Vorbei ist es mit der Einsamkeit, die uns damals so gefallen hatte. Aber das Personal ist nach wie vor sehr nett und hilfsbereit, liebe Grüße an Johanna 😀🙋♂️🙋♀️! Leider konnte für die Einsamkeit kein besonders guter Koch gefunden werden, wie wir beim Abendessen feststellen müssen. Und im Fall WLAN und Internet müssen wir einfach fasten! Es gibt kein Internet. In einem derart dünn besiedelten Gebiet lohnt sich das nicht. Man hofft auf Verbesserungen für nächstes Jahr, derzeit hängt man noch an Elon Musks Starlink.






























































