An die kühle Atlantik-Küste nach Swakopmund

Wir beginnen den Tag mit einem leckeren Frühstück und genießen noch einmal die schöne Aussicht des Rostock Ritz. Das nächste Ziel ist Swakopmund. Die Piste ist noch schlechter als gestern – unglaublich, aber schlimmer geht immer! Wir passieren den Wendekreis des Steinbocks, dann geht es nach 100 km in Kurven durch den Kuiseb Canyon hinauf auf die unendliche Ebene und geradeaus Richtung Walvis Bay. Irgendwann war die Straße plötzlich glatt und leise und problemlos zu befahren, ein Belags-Gemisch aus grobem Kies, Sand, Salz und scheinbar auch etwas Bitumen. Wir haben erst nach 20 km darauf vertraut, dass es so angenehm bis Walvis Bay weitergehen kann und den Allrad herausgemacht.

Unten an der Küste des Benguela-Stroms sind es jetzt angenehme 19°C. Das einst so einsame Walvis Bay ist eine riesige Baustelle, es wird eine wahnsinns-Autobahn vierspurig gebaut. Es wäre uns lieber gewesen, man hätte die schreckliche Piste der C17 instandgesetzt. Die Stadt ist wahnsinnig gewachsen. Den schönen Strand zwischen Walvis Bay und Swakopmund, den wir nur als wilde Natur mit zahlreichen Flamingos kennen, hat man stattdessen mit Feriendörfern – wie wir später erfahren für reiche Südafrikaner – fast komplett zugebaut. Nur noch wenige der 30 km sind unbebaut. Wir ersparen uns Fotos – und das will etwas heißen!

Auch Swakopmund ist sehr groß geworden, wahrscheinlich 10 x größer als von 21 Jahren. Unser Quartier, das Secret Garden B&B, liegt am Rande der Altstadt. Um einen wunderbar gepflegten Garten mit hohen Palmen im Innenhof verteilt liegen die Zimmer. Wir haben die große Suite im ersten Stock gemietet, mit Wohn- und Schlafzimmer, sowie einer kleinen Küchenzeile, liebevoll eingerichtet. Vorn und hinten ein Balkon. Sehr schön und fraglich, ob wir hier eine bessere Unterkunft hätten erwischen können. Dank sei den Kritiken bei „Booking.com“, welche wir uns immer vor einer Buchung anschauen.

Da wir bereits um 13 h da waren und unser Zimmer beziehen konnten, blieb noch Zeit zum Mittagessen in Stadt zu gehen. Wir haben uns für den „Ankerplatz“ entschieden, hier gibt es einen kleinen Biergarten, der im Sonnenschein des kühlen Swakopmund gut besucht war. Das Essen war gut, aber nicht so lecker wie in Lüderitz. Danach haben wir noch eine kleine Shopping Runde gedreht und für Helmut neue Sandalen gekauft. Leider sind die ECCO-Sandalen auseinandergefallen. Warum tun sie das nur immer gerade im Urlaub???

Swakopmund ist neben Lüderitz die „deutscheste“ Stadt in Namibia. Daran erinnern die Straßennamen und Gebäudebezeichnungen. Auch wenn Deutschland hier eine unrühmliche Kolonialgeschichte hinterlassen hat, ohne die damals geschaffene Infrastruktur wäre das Land wahrscheinlich auch heute noch unerschlossen – im westlichen Sinn. Vielleicht wären die Menschen als Naturvölker aber sogar glücklicher als sie es heute sind: die Reichen Touristen haben fast immer noch eine weiße Hautfarbe, wecken Begehrlichkeiten nach Dingen, die man früher nicht benötigt hat, und die Bediensteten in den einfachen Jobs sind fast ausschließlich Schwarze (das ist meine Meinung, Uschi hat eine andere Sichtweise und meint der „Fortschritt“ lasse sich nicht aufhalten, hätten wir es nicht gebracht, wären es andere gewesen).

Das gute Internet nutzen wir dann noch um unsere Webseite um 2 Tage weiter zu pflegen.

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