Ein Tag für Frühaufsteher! Um halb sechs gehen wir zum Frühstück in den schon vollen Frühstücksraum. Und wir schaffen es uns um 6:15 Uhr in die Schlange vorm NP-Gate einzureihen. Zum Glück haben wir nur einen Anfahrtsweg von 300 m. Da noch ca. 65 km bis zum Ende der Teerstraße und weitere 5 km auf der Sandpiste bis zum Deadvlei zu fahren sind, ist das Zeitfenster für die schönen Licht-Schattenspiele auf den Dünen begrenzt – zudem hat es jetzt noch kühle 17°C Außentemperatur.
Die Straße führt durch ein weites Tal, grüne Bäume zeigen den Verlauf des Wassers, das dann, wenn der Fluß Tsauchab nach Jahren einmal wieder Wasser führt, im Sossusvlei versickert. Links und rechts reihen sich hohe Dünen hintereinander. Nach ca. 40 km kommt die Düne Nr. 40, die gerne bestiegen wird. Kurz danach kommt die Düne 45, die einen eigenen Parkplatz für die Dünenkletterer hat. Hier ist schon ziemlich Betrieb. Wir fahren weiter bis zum Ende der Teerstraße, dann kommt der Allrad rein und los geht es auf der Sandpiste. Zum Glück ist der Sand nicht so tief wie letztes Mal und die Strecke lässt sich mit dem fabelhaften Fortuner gut bewältigen. Der Parkplatz am Ende ist schon halb gefüllt. Neben uns parken die Gäste, die wir auf der letzten Lodge kennen gelernt haben.
Wir ziehen die Bergschuhe an und wandern hinter der Menge her Richtung Deadvlei. Man läuft ca. 1 km über eine kleine Düne bis zum weißen Deadvlei, auf dessen Grund die 1000 Jahren alten, abgestorbenen Bäume stehen. Die von der Sonne angestrahlte Düne im Hintergrund glüht inzwischen korallenrot auf. Davor die schwarzen Bäume auf weißem Grund und der knallblaue Himmel. Wunderschön.
Diesmal haben wir auf die Dünenbesteigung verzichtet, es war vor 21 Jahren schon ziemlich anstrengend und mit Helmuts kaputtem Fuß lassen wir es einfach sein. Dafür kommen wir an den Rand und sehen dort etwas vertieft grüne Kameldornbäume, Gestrüpp und alte Bäume. Dafür hatten wir letztes Mal keine Zeit mehr. Wie wir erfahren, hat es im März intensiv wie seit Jahrzehenten nicht mehr geregnet, hier und im Sossuvlei hat das Wasser tief gestanden und ein paar Begeisterte sind sogar mit dem Kanu umhergefahren! Namibia sei so grün wie seit langem nicht mehr…
Wir beobachten Touristen, die vor den Bäumen oder auf der Düne für Selfies posieren. Leider sind wir nicht mehr wie damals eine Handvoll Touristen, sondern ganze Reisegruppen bewegen sich um uns herum, was das Fotografieren deutlich erschwert. Wir können uns trotzdem alles in Ruhe anschauen. Als die Temperaturen gegen halb elf über 30°C steigen verlassen wir das Deadvlei um zum Sossusvlei weiter zu fahren. Es sind nur 1-2 km. Sossusvlei ist nicht so spektakulär, da es hier nur grüne Bäume in der Senke gibt. Diese werden von einer kleinen Herde Oryx genutzt um im Schatten den heißen Tag zu verbringen. Die Tourguides und auch wir nutzen den Schatten der Kameldornbäume zur Mittagspause. Zahlreiche Webervögel und einige Krähenvögel nutzen die Bäume ebenfalls. Krümelreste von Touristen sind in einer nährstoffarmen Gegend herzlich willkommen.
Gegen 12 Uhr machen wir uns auf den Rückweg. Am Viewpoint, den wir am Morgen verschmäht haben, weil zu viel Betrieb war, machen wir noch einige Fotos. Dann wird das Auto für morgen schon mal vollgetankt und der Reifendruck geprüft. Den restlichen Nachmittag vertrödeln wir am Pool. Heute ordern wir nur 1 Portion Pommes für uns zusammen.
Am Abend gibt wieder auf der Terrasse ein gutes Essen vom Grill. Als wir den Abend vor dem Bungalow ausklingen lassen erhalten wir Besuch von einem jungen Schakal. 3-4 Mal kommt und geht er wieder, schnüffelt auf der Terrasse nach etwas Essbarem und kommt uns auf weniger als 1 m nahe. Was für ein Erlebnis!



















































































