Auch heute ist um 6 Uhr Zeit zum Aufstehen, duschen und gemütlichem Frühstück. In der Nacht ist die Außentemperatur auf 19 Grad gefallen, aber gegen 8 Uhr schalten wir schon wieder die Klimaanlage ein. Die letzten Sachen werden gepackt, der Innenraum gekehrt und gewischt. Dann wird ein letztes Mal gedumpt, damit das WoMo in ordentlichem Zustand abgegeben werden kann. Anschließend machen wir uns auf die Suche nach einer Tankstelle um Benzin- und Gastank aufzufüllen. Das gestaltet sich schwierig, denn dummerweise gibt Google bei der Suche nach „Gas Refill“ alle Tankstellen an (Gas = Treibstoff) und bei „Propane Refill“ gibt es nur wenige Treffer in weniger als 15km Umkreis und in unserer Richtung. Die Station, welche wir dann anfahren, kassiert zunächst einmal 25 USD pauschal für den Refill, danach stellt sich heraus, dass sie mir die Gasflsche wechseln wollen: aber unser WoMo hat einen fest eingebauten Tank dafür. Um die Rückbuchung auf die Kreditkarte vorzunehmen probiert es der Bedienstete dann ca. 5-mal, ruft dann einen Kollegen zuhilfe, der macht 2 Versuche, dann wird telefoniert. Nach ca. 20 Minuten klappt es dann endlich…und wir beschließen nicht weiter zu suchen und lieber den doppelten Gaspreis für das Nachfüllen durch El Monte zu bezahlen. Immerhin bekommt die Tankstelle noch rund 150 USD für das Auffüllen des ¾ leeren Tankes mit etwa 160 Liter Benzin.
Dann geht es zu El Monte, am Sonntagmorgen glücklicherweise durch angenehm ruhige Straßen. Dort laden wir zunächst einmal unsere umfangreiche Ausstattung auf den Gabentisch, welche wir zu Beginn des Urlaubs für rund 200 USD neu gekauft haben (die Leihe hätte ja etwa 300 USD gekostet), und gleich machen sich einige Neuanmieter erfreut darüber her. Den Gastank interessiert niemand, und unsere Auslagen für den Tausch der Hausbatterie sowie 2 Liter Motoröl bekommen wir problemlos zurück. Fazit zu El Monte: den Vermieter würden wir jederzeit empfehlen, das Wohnmobil hatte gerade mal 19.500 Meilen, als wir es bekamen, und war höchstens 1 Jahr alt und geradezu luxuriös ausgestattet. Mieter von Cruise America (der hätte 1000 EUR weniger gekostet) hingegen waren frustriert, weil vieles nicht funktionierte und die Ausstattung mit dem unsrigen nicht vergleichbar war.
Inzwischen war es Nachmittag geworden, als wir im Luxor eingecheckt haben. Das Zimmer war wesentlich schöner eingerichtet als das zu Beginn des Urlaubs im Excalibur, und wir hatten einen schönen Ausblick auf die Poollandschaft, die wir aber nicht benutzt haben: denn hier lief am Sonntag Mittag unglaublich laute Musik, die aber um Punkt 18:00 Uhr beendet war – sonst hätten wir auf ein anderes Zimmer bestanden.
Unseren Ausflug auf den Strip am Nachmittag begrenzten wir auf die Suche nach einem McDonalds, bei dem wir für nur rund 30 USD zwei Burgermenues bekamen – ein echtes Schnäppchen. Bei 39 Grad haben wir uns dann gleich wieder ins klimatisierte Hotelzimmer verzogen um am Abend für das Lichtermeer der Casinos bei angenehmer Temperatur ausgeruht zu sein.
Das war dann auch so, Las Vegas ist einfach ein unschlagbarer Superlativ, wenn es um Größenwahn und Energieverschwendung in Licht und Klimaanlagen geht, nichts kann hier teuer genug sein, absolut dekadent, und dennoch wieder einmal total beeindruckend. Erstmals sind wir durch „Klein Venetian“ gezogen, eine Kleinstadt in der Stadt, 7128 Zimmer, unzählbar viele Restaurants, einem kleinen Canale Grande mitten hindurch, endlos und schön. Ganz neu für uns war „The Sphere“, ein halbkugelförmiges Gebäude, 150m Durchmesser, und die Kuppel komplett mit animierten LED’s überzogen. Der Stromverbrauch mit einer Anschlußleistung von 28 Megawatt könnte eine Kleinstadt mit 22.000 Haushalten versorgen, auch wenn 70% davon aus Solarenergie stammen: wir fragen uns wieder einmal, was unsere dagegen lächerlichen kostenaufwändigen Bemühungen in Europa Energie einzusparen eigentlich sollen, wenn das hier niemanden ernsthaft interessiert, genauso wenig wie der Benzinverbrauch der Fahrzeuge, an dem sich seit unserem ersten Besuch 1995 nichts geändert hat. Warum sparen wir hier an Plastik, wenn einem im Walmart gegen den geäußerten Willen der gesamte Inhalt des Einkaufswagens in mehr als 20 kleine Plastiktüten verpackt wird? Im Nebeneffekt wären wir im Bus zumeist aufgrund der gnadenlos laufenden Klimaanlage fast erfroren – auch hier könnte man massenweise Energie einsparen.
Und trotzdem genießen wir diesen Abend, sind ehrlicherweise auch von „The Sphere“ begeistert. Es geht durch weitere Casinos – nein, das Glücksspiel hat uns überhaupt nicht interessiert – und nachts um 1 Uhr sind wir schließlich zurück im Hotel und beschließen diesmal ohne Wecker auszuschlafen.

































































