Heute ist Ausschlafen angesagt, denn Strom gibt’s nur vom Generator, und der darf auf dem Campingplatz erst um 8:00h eingeschaltet werden. Den hätten wir aber gern für Uschi’s Haarfön und den Toaster zum Frühstück, auch die Laptop-Batterien und die elektrische Zahnbürste wollen geladen werden. Da wir aber dennoch schon um halb 7 wach sind, fahren wir unseren Extender ein, packen die Ausgleichskeile in den Kofferraum und fahren im Schlafanzug zum noch komplett leeren Parkplatz, wo der Generator laufen darf. Da wir jeden Tag einen anderen Stellplatz haben und Check-In erst 1 Stunde nach Check-Out ist, müssen wir den Wagen ohnehin tagsüber dort abstellen. Nach Dusche und wie immer leckerem Frühstück packen wir die Rucksäcke mit jeder Menge Wasser und gehen zur wenige zehn Meter entfernten Shuttle-Bus Haltestelle. Der Bus bringt uns dann zum Ausgangspunkt unserer heutigen Wanderung in den Bryce Canyon.
Dieser Canyon besteht aus einem riesigen Sandsteinplateau, in das sich Wind und Wetter, Schnee und Eis, und vor allem kohlensäurehaltiges Regenwasser eingefressen hat. Was übrig blieb sind stehende Säulen und Blöcke in einem unglaublichen Farbenspiel von rosa über gelb und weiß, kontrastiert von tiefgrünen Kiefern und einem am Morgen noch tiefblauen Himmel, der sich später leider mit den Ausläufern der Rauchwolken des etwa 15km entfernten Waldbrandes (s. Vortag) eintrübt. Die Verwitterung frisst sich in das Plateau hinein, sodass die von der noch stehenden Plateaukante weiter entfernten Säulen bereits zu farbigem Sand zerfallen sind, der ein farbenprächtiges Wellengebirge bildet.
Bevor noch unsere Wanderung richtig begonnen hat, stellt Uschi fest, daß sich der gesamte vordere Bereich einer Wanderschuhsohle abgelöst hat – eigentlich ein Knock-Out Kriterium, denn wenn wir zurückfahren zum RV um gegen Turnschuhe zu tauschen kostet das eine gute Stunde. Zum Glück haben wir aber unser Tape dabei, mit dem wir in den letzten Jahren schon so viele Probleme lösen konnten, von Blasenverhinderung an den Füßen (der eigentliche Zweck) bis hin zu angeklammerten Kotflügeln (im Krüger NP). Tape sollte man einfach immer dabeihaben, und hier hat es unsere Tageswanderung gerettet, siehe Fotos!
Wir sind gut 3 Stunden unterwegs ins Tal und wieder bergauf und werden alle Mühe haben unter hunderten von Fotos die herauszusuchen, welche noch schöner sind als die anderen. Denn man geht hier keine 10m und hat zu den Sandsteinsäulen eine teils völlig andere Perspektive. Ich höre hier auf mit der Beschreibung, denn in diesem Fall sagen die Bilder wirklich mehr als 1000 Worte…
Und dann sehen wir auch noch unzählige zierliche Streifenhörnchen, die keinerlei Furcht vor den Menschen zeigen und hier offensichtlich drohen zur Plage zu werden, denn Schilder drohen mit 100 USD Strafe, wenn man sie füttern sollte!
Anschließend geht‘s mit dem Shuttle zurück und wir fahren zu unserem neuen Stellplatz, diesmal am Sunset-Campingplatz. Sofort sehen wir, daß der Grill für unsere Holzkohlebriketts taugen wird, denn es liegen auch noch einige kräftige angekohlte Stücke Holz von unseren Vorgängern herum. Und so gib’s heute mal wieder Rumpsteaks vom Grill…bei angenehmen Temperaturen auf einem weiten Stellplatz mitten im Kiefernwald.

























































































