Die Nächte in den Bergen sind kühl. Bei 2 Grad Außentemperatur morgens um 6 Uhr sind wir aufgewacht. Aber dank Strom und Heizung konnten wir unser RV schnell auf Badezimmertemperatur aufheizen um zu duschen. Dann gings über Pinedale, eine richtige Cowboy-Stadt, weiter Richtung Norden. Die Landschaft rund um Pinedale ist ein wunderschönes Urlaubsland. Sehr gepflege Ansiedlungen, viele Pferde und Rinder, saftig grüne Wiesen und im Hintergrund eine weiß gepuderte endlos lange Bergkette. Lange Zeit geht es entlang von wild dahinfließenden Flüssen. Das muß das Allgäu der USA sein!
Immer Richtung Norden, den weißen Bergen entgegen, erreichen wir mittags den geschäftigen Urlaubsort Jackson Hole. Hier geht wirklich der Bär ab. Am Sonntag, dazu noch Pfingsten, war hier die Hölle los. Kein Parkplatz in Aussicht. Auch nicht nach Rücksprache mit dem Universum! Also fahren wir weiter Richtung Teton NP. Unser gebuchter Campingplatz mit Strom (wegen der kühlen Nächte) liegt sehr schön am Gros Ventre River. Wir checken ein, schauen kurz den Platz an und machen uns dann auf zur Besichtigung. Das Wetter ist superschön, 28 Grad, volle Sonne und die Berge liegen im Sonnenschein. Wir erkunden erst den Weg zur berühmten Scheune der Moltons, die man aber im Morgenlicht fotografieren muss. Dabei sehen wir schon die vielen gelben Blüten, die zuhauf auf den Wiesen stehen. Angespornt machen wir uns auf zum Hotspot Jenny Lake. Der wunderschön, direkt vor den Bergen gelegene See ist DER Touristenmagnet. Aber wir finden doch tatsächlich einen ersten und dann etwas weiter auch noch einen zweiten Parkplatz, als uns ein freundlicher Mensch winkt und sein großes RV wegfährt.
Das gibt uns Gelegenheit einen kleinen 4 km langen Spaziergang am Jenny Lake entlang und dann durch die Lupinen-Wiesen zu machen. Überall wird vor Bären gewarnt, man soll Bärenspray mit sich führen und in größeren Gruppen laufen. Das ist kein Problem. Die Wege sind mit Wanderern und Spaziergängern voll. Eine Familie, die uns auf einem nicht so belebten Weg entgegenkommt hat, hat doch tatsächlich einen Schwarzbären im Gebüsch gesehen. Wir sehen leider – oder vielleicht auch zum Glück – nichts mehr. Aber gut so, wir haben ja auch kein Bärenspray dabei. Dabei sind wir Elefanten getestet. Aber vielleicht ist ein schlecht gelaunter Schwarzbär nochmal ne andere Nummer.
Auf jeden Fall finden wir die Lupinenwiesen. Blaue, hellblaue, lila Lupinen stehen in Haufen auf der Ebene, und wir sind hier fast alleine. Dazwischen eine dunkelblaue Blume, die wir nicht identifizieren können. Laut PlantNet eine Ranunculae (Ranunkel ??, echt jetzt???). Aber die Umgebung ist umwerfend. Die hohen Berge, davor die Ebene mit den Blumen, Wasserfall am Berg und vorm Visitor Center massenweise die gelben Blumen.
Wir schauen noch im Laden vorbei, was das Bärenspray kosten soll. Helmut meint, zuhause bei Amazon 35 EUR. Hier verlangt man 54,90 USD. Also fast das doppelte. Angebot und Nachfrage halt. Zurück am Campground ist es schon spät geworden. Nach 18 Uhr. Wir trinken noch ein Bierchen draußen vor der Tür und machen uns dann ein Paprikageschnetzeltes mit Reis. Ich bin dann so fertig von den vielen Eindrücken, dass ich gar nicht mehr bis 9 Uhr ( …und sie fielen todmüde ins Bett) warten muss.

















































































