Eigentlich wollten wir am letzten Tag vor der Heimfahrt noch eine kleine Rundtour im Bereich der Halbinsel bei Premantura, auf der sich das einzigartige Naturschutzgebiet Kap Kamenjak befindet, machen. Aber auf der Rückfahrt aus Pula mit dem Rad gestern hat sich schon abgezeichnet, dass Uschi (nach einiger Zeit der Ruhe) wieder starke Schmerzen im Knie bekam. Also wurde nichts aus der Tour, und stattdessen haben wir den Vorabend nochmal gemütlich ausklingen lassen, mit Blick Richtung Meer und Vogelgezwitscher. In der Nacht gab es dann noch ein eindrucksvolles Gewitter über dem Meer.
Anmerkung am 14.06.2024, während ich für diese Zeilen recherchiere: Die Fahrt wäre vermutlich mit großer Frustration verbunden gewesen, denn auf dieser Webseite „https://www.sea-help.eu/news-allgemein/oelteppich-premantura-kroatien-2024/“ finde ich gerade einen Artikel, dass am vorigen Sonntag, dem 09.06.2024 ein großer dicker Ölteppich auf eben diese Küste und das Naturschutzgebiet getroffen ist. Die Ursache war noch unklar, vermutlich aber hat ein großer Tanker mal wieder seine Tanks gereinigt!!! Unglaublich, was es für Menschen gibt…
Bei 25° und Sonnenschein sind wir gegen 11:00 Uhr, nach einem letzten Einkauf von Trinkbarem, losgefahren mit dem Ziel nochmals in Villach zu übernachten, wegen der tollen Pizza, die wir auf der Hinfahrt im Campingplatz-Restaurant beim Nachbartisch gesehen und gerochen haben. Tatsächlich hat uns aber ab der Grenze zu Slowenien wie bei der Hinfahrt Starkregen begleitet und wir waren auch früh an, sodass wir zunächst beschlossen bis Malta im gleichnamigen Maltatal bei Gemünd zu fahren. Der dort vom ADAC empfohlene Platz wäre OK gewesen, aber das Restaurant hatte Ruhetag, und das Restaurant im Nachbarort war geöffnet und empfohlen, aber der dortige Campingplatz auf Gras abgesoffen…
So sind wir weitergefahren und haben in Golling nahe Salzburg für nur 21,00 € einen gut ausgestatten Stellplatz auf Teer mit Wasser, Strom und Entsorgungsstation gefunden. In der Nähe gab es 3 Restaurants, von denen aber in den 2 bei Google super bewerteten alle Plätze belegt waren. Irgendwie sollte es an diesem Tag nicht mit dem Essen klappen. In dem am wenigsten bewerteten haben wir dann aber auch noch ein solides Essen, wenn auch kein kulinarisches Highlight bekommen.
Am Donnerstag sind wir dann die restlichen 350 km nach Hause gefahren und haben am Nachmittag das Wohnmobil ausgeräumt und innen gründlich geputzt. Heute morgen um 8:00 Uhr dann die Rückgabe.
Und so sah unser leckeres Abschlussessen mit einem Zwiebelrostbarten und Knusperschnitzel bei Helene in unserem Stammlokal vor Ort aus (der große leckere Salatteller ist schon weggeputzt):
FAZIT: Wir haben Deutschland nach einem Starkregen verlassen und in Istrien sonnige Tage verbracht, obgleich man in der Wetterkarte bereits im nahen Solowenien immer wieder starke Regenfälle sehen konnte. Landschaftlich ist Istrien sehr schön, grün, hat auch nette Strände, die aber leider meist sehr grobkiesig bis steinig sind, nicht vergleichbar mit den Badebuchten Korsikas. Radtouren machten eigentlich nur in der Nähe des Strandes Spaß, insbesondere um die Städte zu besuchen, denn im Inland trifft man immer wieder auf sehr grobkiesige und holprige Wege. Die Menschen waren freundlich, es war leicht ein gutes Restaurant zu finden.
Das Meerwasser war uns noch etwas kühl, in den Pools der Campingpltze konnte man es aushalten. Vom einzigen Platz, auf dem die Sanitäranlagen super gepflegt waren, dem Zelena Laguna, wurden wir mit lautstarker Animations-Beschallung vertrieben. An den Stränden hat Massentourismus Vorrang. Gepflegtes Camping, ruhig und sauber, wie in den Nationalparks der USA, Australien oder Neuseeland ist in Europa trotz doppelt- bis dreifach hohen Preisen scheinbar immer noch ein Fremdwort. Das hat natürlich auch mit der Mentalität der Besucher zu tun, die in diesen Ländern scheinbar noch gelernt haben eine Klobürste zu benutzen und nicht über die Klobrille zu urinieren.
Das Preisniveau in Kroatien ist seit der Einführung des EURO 2023 vergleichbar dem in Deutschland, teilweise sogar deutlich höher. Für die Campingplätze haben wir pro Nacht 50,00€ und 85,00€ in der ersten Reihe, und 38,00€ entfernt vom Wasser bezahlt. Der Camper hat pro Tag 129,00€ gekostet, in Summe hätte man dafür ein sehr schönes Hotel bekommen.
Insgesamt würden wir mit Sicherheit unsere Lieblingsinsel KORSIKA, das spanische Andalusien mit der nahen Atlantikküste, und Sizilien im Vergleich zu ISTRIEN vorziehen.