Abreise und Fazit

Am Abreisetag wurden wir nochmals mit einem tollen Blick auf die Silhouette des Teide in Teneriffa begrüßt. Das Wetter war wie gewohnt stark bewölkt durchsetzt mit innigen Sonnenstrahlen…La Palma eben 🙂

Unser Fazit zum Urlaub auf La Palma

Um es vorwegzunehmen: Das war ein wunderschöner Urlaub, den wir so jedem empfehlen können 🙂

Allgemein:

Die Dörfer und Ansiedlungen sind insgesamt alle sauber und schön bunt gestaltet. Wir haben fast nie Dreck, Müll o.ä gesehen. Die neuen Straßen sind rund um die Insel inzwischen gut ausgebaut, bzw. werden weiter ausgebaut. Was bei der anspruchsvollen Topographie nicht immer einfach ist.

Etwas schade ist, dass die von Generationen mühsam angelegten Terrassenfelder mit vielen Steinmauern aus Vulkangestein nicht mehr bewirtschaftet werden. Aber man kann es verstehen, weil viele Felder nur zu Fuß erreichbar und zu bearbeiten sind. Auch die Feldfrüchte müssen dann zu Fuß wieder steil bergauf oder bergab eingebracht werden.

Anreise:

Vernünftig war die Übernachtung im Mercure Hotel in Freising, weil wir unser Auto in der Tiefgarage stehen lassen konnten und früh morgens problemlos mit einem Taxi vor dem Check-in-Schalter abgesetzt wurden. So konnten wir länger schlafen. Der Business-Class Flug in der Condor zu einem nicht sehr hohen Aufpreis hat sich auch gelohnt. Das erweiterte Fluggepäck, die Sitzplatzreservierung und der zusätzlich Platz waren es wert. Das im Preis enthaltene Essen war ok, aber mehr nicht. Die Business-Lounge war leider am frühen Morgen noch geschlossen.

Einkaufen:

Fast überall gibt es Supermärkte, die z.T. auch am Sonntagmorgen oder durchgängig geöffnet sind. Wir mussten uns nur fürs Frühstück versorgen und haben deshalb nicht die Preise für ein Einkaufssortiment gesehen. Aber Brot kostet nur etwa die Hälfte bis ein Drittel. Lustigerweise war das Toastbrot erheblich teurer als das Brot an der Theke. Bananen sind ein Must have auf La Palma. Sie sind frisch, gut gereift und daher auch immer lecker. Ebenso die Mandarinen. Für die in La Palma angebauten Avocados hatten wir leider keine Verwendung. Bier und Wein waren erschwinglich und gut. Butter hat ca. 4 EUR gekostet, hierbei hat uns die irische Butter am besten geschmeckt.

Essen:

Wir haben meist Mittags gegessen, da es bis 16 oder 16.30 Uhr problemlos etwas zu essen gibt, und weil das Abendessen erst ab 19.30 Uhr üblich ist. Dann muss man zuerst ins Restaurant und dann in der Dunkelheit wieder zurück fahren.

Getränke waren erfreulich preiswert im Restaurant. Sehr erstaunt und erfreut hat uns die große Auswahl an alkoholfreiem Bier. Wenn die Flasche auch nur 250 bis 330 ml fasst. Ein Mittagessen ist schon ab ca. 13 EUR zu bekommen. Wir haben außerhalb der Touristenorte recht preiswert und häufig auch sehr gut gegessen. Am teuersten war es in Puerto Tazacorte und in der Hauptstadt St.Cruz

Am Schlechtesten war die Muräne. Uns war nicht klar, dass dieser Fisch sehr heiß gebacken oder frittiert  werden muss und dass er gefühlt eine Million Gräten hat, die dann nicht mehr einfach zu entfernen sind.

Ein Blick auf die Google oder Tripadvisor Bewertungen kann ganz hilfreich sein. Am Wochenende sollte man kurz anrufen und einen Tisch bestellen.

Mietwagen:

Mietwagen An- und Abgabe bei AVIS war ohne Wartezeit und völlig problemlos. Das Auto war ok, nachdem wir uns an dem 3-Zylinder-Traktormotor gewöhnt hatten. Nie haben wir uns an die fehlenden Parksensoren vorn und hinten gewöhnt. Die wären bei den engen Verhältnissen deutlich nützlicher gewesen als der Spurhalteassistent. Auch das Fehlen von Android-Auto zur Navigation mit dem Smartphone haben wir schon besser erlebt.

Das nächste Mal mieten wir bei TOP Car, weil wir von diesem Vermieter viele schöne, farbige Autos gesehen haben. Unser VW war nur einfach weiß.

Unterkunft:

Unsere Unterkünfte mussten folgende Kriterien erfüllen: Meerblick, Parkplatz, hohe Punktzahl in der Bewertung, Heizung.

Unsere erste Unterkunft war das La Datura in El Paso. Diese Unterkunft in einer Wohnsiedlung war einzigartig. Es fehlte wirklich an nichts. Schöne Möbel, ein tolles Bad, eine vollständige Möblierung der Terrasse, die einen schönen Blick über Los Llanos hatte. Es fehlte weder Spülmaschine noch Waschmaschine, es gab wirklich alles Notwendige in der Küche. Egel ob Geschirr, Besteck, Gewürze, Tee oder Tischsets. Im Bad hochwertige Bio-Pflegemittel, genug Toilettenpapier usw. Das Bett war hoch und bequem. Im Schrank genug Platz und als I-Tüpfelchen eine Yoga-Matte für mich. Ersatzhandtücher, Badetücher, Kissen für die Terrasse, alles vorhanden. Die Klimaanlage ließ sich als Heizung benutzen, was bei den niedrigen Abendtemperaturen sehr angenehm war.  Der Parkplatz war 30 m weiter neben einem Hotel und wenn man zu spät kam musste man draußen auf der Strasse parken. Aber alles im grünen Bereich.

Nach einer Woche sind wir ins La Riviera in der Ansiedlung Tenagua gewechselt. Wir hatten schon im Vorfeld bei der Vermieterin um das Appartment B2 gebeten, weil dieses eine große um die Ecke gelegene Terrasse hatte. Der Blick von dort ist einfach grandios (s. Bilder). Nach der perfekten FeWo eine Woche davor fiel die neue Unterkunft natürlich ab. Das hatten wir schon einkalkuliert. Aber etwas gestört haben uns doch die klemmenden Türen. Die Terrassentür war nur mit Gewalt soweit zu öffenen, dass man durchgehen konnte. Der Außentisch hätte schon lange mal wieder einen Anstrich vertragen, die Auflagen der soliden Holzliegen waren unten zerrissen und die Befestigungen kaputt. Außer Seife am Waschbecken und Spülmittel keine Pflegemittel im Bad. Nur sehr dünnes Toilettenpapier, das man wie schon erwähnt, in einen separaten Behälter werfen muss. Es waren so einige Kleinigkeiten, die reparaturbedürftig oder einfach sehr billig waren. Die Bilder in der Beschreibung waren jedenfalls top. Auch dass sich die Vermieterin am Anreisetag weder von sich aus meldete noch irgendwann zu sehen war hat uns etwas gestört. Das Appartement ist auch leider sehr hellhörig. Mit entsprechenden Nachbarn muss man später schlafen gehen. Der kleine fahrbare Heizkörper war nicht nutzbar, weil es Helmut wegen Lebensgefahr abgelehnt hat, ihn an die Verkabelung zu hängen. Für eine sichere Steckdose war das Kabel zu kurz. 

Die Wohnung liegt aber äußerst verkehrsgünstig, man ist in 20 min in St. Cruz oder in 30 min am Nordende in La Fajana am den Naturpools. Der Pool ist geräumig und sauber, wir haben ihn wegen des Wetters nicht genutzt.

Sonstiges:

Wegen der mangelnden Kanalisation hatten wir in diesem Urlaub jedesmal eine Unterkunft bei der man das Toilettenpapier nicht in das Klo werfen darf. Das ist übrigens auch in den meisten Dörfern und Städten so.

Verkehr:

La Palma hat den größten Höhenunterschied einer Insel weltweit. Das bedeutet, dass es zahlreiche sehr kurvenreiche Strecken gibt, auch sehr schmale, kurvenreiche Straßen. Google Navigation unterscheidet leider nicht zwischen den zweispurig gut befahrbaren Straßen und solchen, die für uns Mitteleuropäer fast zum Herzinfarkt führen. 2x hat uns Google eine Straße vorgeschlagen, die wir normalerweise eher nicht genommen hätten um  1 km Strecke zu sparen. Einmal sind wir fast zwischen 2 Steinmauern hängen geblieben. Neben jedem Spiegel waren noch max 5 cm Luft. Also Vorsicht, wohin ihr abbiegt. Immer das Gehirn und den gesunden Menschenverstand einschalten.

Wandern:

Wir sind inzwischen nur noch Kurzstrecken-Wanderer. Aber es gibt für jede Kondition eine passende Strecke. Uns haben diesmal die nicht so spektakulären Wanderungen sehr gut gefallen. Überall hat es geblüht, die Ausblicke waren meist toll, die Wege gut begehbar und z.t. auch gut gesichert. Die Komoot App bietet gute Filtermöglichkeiten. Ein wenig bedauert haben wir, dass die Route de Volcanos wegen des eiskalten Windes ausgefallen ist.

Im Süden ist der Kontrast zwischen schwarzer Lava und gelbgrünen oder giftgrünen Pflanzen einfach spektakulär. Im Norden fanden wir die Landschaften super schön. Üppiges Grün, viele Blumen, die schönen alten Drachenbäume und tolle Aussicht aufs Meer. Eine Fahrt hoch zum Roque des Muchachos sollte in der Früh erfolgen, bevor die Passatbewölkung auf 1200 m Höhe alles in Dunst und Nebel hüllt. Oben am Calderarand gibt es eine schöne Wanderung mit Blick in die Caldera und aufs Meer.

Wetter:

Einen derart unzuverlässigen Wetterbericht praktisch aller auf Google auffindbaren Wetterdienste wie für La Palma haben wir wirklich noch in keinem Land erlebt. Vielleicht gab es ja auch ausgerechnet während unseres Urlaubs eine sehr instabile Wetterlage. 8 Wochen lang vor unserem Urlaub jedenfalls meldete der Wetterbericht stets total sonniges Wetter, mit unserer Ankunft wurde es im Schnitt 4 Grad kälter, und pünktlich zu unserer Abreise wurde es wieder warm 🙁

Jedenfalls sollte man immer auf alle Wetter gefasst sein. Wenn Sonnenschein vorhergesagt ist, kann es genausogut tief bewölkt sein, und wenn Bewölkung oder Regen vorhergesagt werden, sollte man dennoch immer Sonnenhut und Badesachen im Auto liegen haben. Man sollte auch nicht unterschätzen: Selbst bei 15 Grad kann man sich einen wunderbaren Sonnenbrand einholen, denn wenn die Sonne durchkommt, ist sie in diesen Breiten sehr intensiv.

Nicht zu vergessen: Tatsächlich nimmt die Temperatur je 100 Höhenmeter um ca. 1 Grad Celsius ab!!! Wenn es also unten am Meer 22 Grad hat, sind es in 700m Höhe – und das ist auf dieser Insel bei Wanderungen oft der Fall – gerade mal 15 Grad. Und auf dem Cumbre ist es oft wolkig und stürmisch. Die gefühlte Temperatur beträgt dann nicht 5 Grad, sondern -5 Grad!

One Reply to “Abreise und Fazit”

  1. Rehina Kächler

    Schade, dass das Wetter nicht so mitgespielt hat.
    Ich liebe die Sonne in Spanien, wir waren aber im Sommer da. Es war grösstenteils Badeurlaub, 3 Tage mit dem Cabrio untewegs.
    Wir sind gerne die Hoteltypen, aber nur mit breakfast,
    Weil wir die einzelnen Lokale gerne kennenlernen.
    Aber euer Fazit ist ja grösstenteils gut.

    Alles liebe Regina + Thomas

    Reply

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