Weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass am Sonntag die Einheimischen in Massen unterwegs sind, haben wir uns für eine Wanderung ganz in der Nähe unserer Ferienwohnung bei Tenagua entschieden. Nur wenige Kilometer weg von der Hauptstraße, mit dem Auto steil in die Höhe, gibt es noch Häuser und vor allem kleine Felder, meist mit Kartoffeln, die mit Maschinen nicht zugänglich sind und von Hand bestellt werden müssen. Jeder Quadratmeter wird ausgenutzt. Die einzigen etwas größeren Plantagen sind Avocadobäume. Die gesamte Umgebung strahlt uns in in üppigem Grün in all seinen Nuancen entgegen. Zunächst führt der Weg durch Kiefernwald und links davon fällt der Blick über den Barranco de los Gomeros in die Vulkanschüssel, unterhalb derer Santa Cruz liegt.
Später dann führt ein Pfad nach rechts und wir steigen meist bergab in den Barranco de Aguas. Es geht durch einen engen finsteren Hohlweg, meist steinig, feucht und dicht bewachsen: Lorbeerwald-Atmosphäre! Hierher verirren sich nur noch wenige Wanderer, früher war es der Hauptweg zu den Feldern in der Höhe. Nach ca. 2 Kilometern erreichen wir eine Stelle, an welcher früher die Wässer aus der Höhe gefasst und zusammengeführt wurden. Hier war auch der Waschplatz mit in den Stein geschlagenen Becken, und die Frauen mussten die Wäsche mühseligst bergauf hierher tragen. Später dann führten eine Levada – eine in den Fels geschlagene Wasserrinne – und hölzerne Leitungen das kostbare Nass ins tiefer gelegene Dorf Tenagua. Heute führt ein ca. 15 cm starkes Stahlrohr, durch das man das Wasser fließen hört, bergab.
Nachdem wir beim Essen in den Restaurants doch auch einige mäßige Erfahrungen gemacht haben und sonntags ein Tisch ohnehin meist nur mit Reservierung erhältlich ist, haben wir uns gestern erstmals das Grundmaterial für ein köstliches Essen besorgt und kochen selbst: Spaghetti mit einer würzigen Tomatensauce und jeder Menge Käse – köstlich.
