Traue nie dem Wetterbericht, wenn du auf La Palma bist! Hatten sie doch für heute Sonne vorhergesagt! Und die begrüßte uns auch schon gleich am Morgen mit Blick aus dem Fenster. Da auch der Blick zum Cumbre nur wenige Wolken zeigte, war das unser Tag eine Vulkantour auf 1400m Höhe zu planen. In vielen Kurven ging’s durch dichten hohen Pinienbestand bergan, die Strasse noch von dem stürmischen Wetter der Vortage mit Nadeln bedeckt.
In der Nähe des Mirador del Jable war die Temperatur auf milde 7 Grad gefallen, aber beim Aussteigen aus dem Auto war klar, daß wir alle verfügbaren Jacken übereinander anziehen sollten: eiskalter Wind! Dennoch marschierten wir los, denn zu groß war der Reiz einen Blick auf die vom neuen Vulkan Tajogaite geschaffene Landschaft zu werfen. Schon nach wenigen Metern war klar, daß das eine Kurzwanderung werden wird, denn die gefühlte Temperatur lag eher bei -5 als bei +7 Grad.
Dennoch: der 2 km entfernte Vulkan hat hier seinen feinen Split ausgeworfen, der die Landschaft wie mit schwarzem Schnee bedeckt… Von einem weiteren Aussichtspunkt dann der Blick auf die Caldera de Taburiente, hinunter über Los LLanos hin zum Meer, und natürlich den neuen Vulkan mit seinem schwefelgelben Grat, sowie die darunter herabgeflossene schwarze Lavazunge bis ins Meer.
Durchgefroren von unserem kurzen Ausflug sind wir dann auf der Ostseite bergab gefahren, immer durch dichten Wald, der Wärme entgegen. Schließlich begann auf ca. 400 m Höhe eine bewohnte Zone, wenig touristisch geprägt, in der vermutlich überwiegend Palmeros leben. Im Ort Villa de Mazo sind wir etwas herumspaziert, haben leider das einzige Restaurant, einen Thai, verschmäht, und sind nach Fuencaliente gefahren, wo man uns eine mittelmäßige Pizza servierte 🙁
Um die Runde um die Südspitze komplett zu machen sind wir 700m steile Wege bergab gefahren, haben einen Blick auf die neuen Lavamassen gehabt, vorbei am wegen austretender Gase immer noch gesperrten Geisterort Puerto Naos. Endstation hier war Charco Verde, eine für ihren reative großen Strand bekannte Bucht in der Lava vergangener Vulkane, umgeben von riesigen Bananenplantagen.