Gut ausgeschlafen geht es nach einem späten Frühstück in Richtung Süden. Ziemlich schnell erreichen wir über die neu angelegte Strasse das Lavafeld des letzten Vulkanausbruches von 2021. Ein Kreisel mit Monument im Inneren erinnert an die Katastrophe. Neben unbeschädigten Häusern liegt etwa 4 m hoch die Lava. Einige Bananenfelder mit zerfledderten Plasikfolien stehen noch, links und rechts ist der Lavastrom vorbeigeflossen. Sehr eindrücklich. Überall stehen Baumaschinen und arbeiten sich durch den Lavastrom um neue Strassen, Felder und Häuses zu errichten. Wir kreuzen das Lavafeld bergan und fahren dann auf ca. 500 – 600 m Höhe Richtung Süden. Die Strasse führt am Steilhang entlang durch ältere Vulkanfelder und landwirtschaftlich genutztes Gebiet mit Weinbergen und Bananenplantagen, dann durch Pinienwälder Richtung Fuencaliente (Los Canarios).
Hinter dem Ort geht es steil in Serpentinen wieder hinunter ans Meer. Dazwischen liegt der alte, erloschene Vulkan St.Antonio mit seinem Visitorcenter. Aber wir sind schon spät dran und wollen nochmal sehen, ob die beiden Strände Zamora und Chica noch erreichbar sind. Schließlich ist es über 20 Jahre her, dass wir hier zum Baden waren. Die beiden Strände unterhalb der Steilküste gibt es noch, nicht verbaut, aber nun mit sehr stabilen Treppen sind die beiden Strände erreichbar. Einige Badegäste teilen sich den kleinen Strand. Ein Mutiger geht sogar ins Wasser. Wir beschließen bei weniger windigem Wetter und Wellengang wieder zu kommen. In geringer Entfernung hat man eine Ferienanlage erbaut, die größer ist als die meisten Ortschaften in der Umgebung.
Dann geht es weiter in Richtung Leuchttum (Faro) und den Salinen. Der alte Leuchtturm wurde um ein modernes Pendant erweitert. Vom kleinen Parkplatz aus kann man zu den Salinen laufen, die in der Sonne weiß und rötlich schimmern. An den Salinen gibt es ein gut besuchtes Lokal. Da es ohnehin Zeit zum Mittagessen ist und immer wieder kleine Schauer aus der Passatwolke herabrieseln, kehren wir in das windgeschützte Innere ein. Erfreulicherweise haben wir ein Lokal fast auf Sterneniveau erwischt, und am Ende zahlen wir nicht mehr als am Vortag, allerdings bekommen wir heute mehr Genuss fürs Geld. Die flamierte Banane, die am Tisch zubereitet wird, ist das I-Tüpfelchen.
Danach müssen wir den Heimweg durch die fantastische Landschaft aus schwarzer Lava, Vulkankegeln und grünen Pflanzentupfern steil bergauf zurück nach Fuencaliente antreten. Regen und Sonne wechseln sich in der Höhe ab und ergeben ein tolles Lichtspiel. Irgendwie sind wir schon die Regengötter. Unsere Vermieterin berichtete von 28 °C, wir haben auf dem Heimweg grade mal 14 °C. In El Paso war das Wetter zum Glück wieder normal: Sonnenschein.
Ein erster Urlaubstag geht mit wunderbaren Erlebnissen zu Ende.