Chobe Nationalpark (Teil 2) und Victoria-Fälle

Sonntag, 7. Mai

Nach dem Frühstück (auch kein kulinarisches Highlight) verlassen wir um 10 das Chobe River Camp und fahren die paar km über die ewig lange Ngoma-Bridge über den Fluß nach Botswana. Die Zollkontrolle ist natürlich intensiv, aber unproblematisch und sehr freundlich. Der Inhaber der nächsten Unterkunft, dem Top Stay Inn, hat uns empfohlen am Gate des Chobe Nationalparks direkt hinter der Grenze nach der Straßenbeschaffenheit im Park zu fragen – und dann möglichst die Strecke Richtung Kasane quer durch den Chobe NP zu fahren. Nach positiver Auskunft kaufen wir uns ein Tagesticket: geht 57 km mehr oder weniger am Fluß entlang, soll aber gut zu fahren sein mit 4×4.

Es wird ein tolles Erlebnis. Am Anfang ist der Sand noch recht tief, aber das gibt sich nachher – Helmut bekommt mehr und mehr Übung und Vertrauen in die super gut funktionierende Automatik des Toyota Fortuner – und wir sehen unzählige Giraffen. Ein wahrer Giraffentag. Wir schätzen so 50 bis 80 Tiere. Oft in Gruppen von bis zu 10 Tieren in losen Zusammenhalt. Viele Giraffenkinder sind dabei.

Wir verfahren uns 2x, jedes Mal sehen wir außergewöhnliche Tier oder haben schöne Erlebnisse. Z.B. ein großes männliches Kuduh, die großen Impalaherden und Kudus im herbstlich gefärbten Wald. Beim 2. Verfahrer sehen wir die große Herde mit den Pavianen und zahlreiche Elefanten.

Nach 5 Stunden im Park und vielen tollen Bildern erreichen wir in Kasane das kleine, aber feine TopStay Inn Gästehaus. Inzwischen haben wir per Email und SMS die Nachricht erhalten, dass wir unser blaues Tablet im Chobe River Camp haben liegen lassen. So ein Shit!!! Wir fragen den Inhaber ob er uns bei der Wiederbeschaffung behilflich sein kann. Er kann und organisiert, daß ein ihm bekannter Touri-Fahrer es uns am nächsten Tag mitbringen wird.

Die blöde Nuss an der der Rezeption weist uns dann darauf hin, dass sie das Trinkgeld, das wir in der Euphorie in die Tippbox geworfen haben, lieber persönlich hätte. Das Zimmer ist schön, die Klimaanlage leise, aber nicht sehr leistungsfähig.

Wir fahren dann runter in die Stadt und essen im Old House Hotel, das nach 8 Jahren wohl immer noch die beste Wahl am Ort ist. Die Warzenschweine unter dem Restaurant sind inzwischen ausgezogen, aber sonst hat sich nicht viel geändert. Auch das Essen ist nicht besser geworden. Wir essen Fisch und Chips und trinken ein Bier dazu. Zurück in der Unterkunft packen wir noch alles ein für den morgigen Besuch der VicFalls, den uns unser Vermieter perfekt und sehr kostengünstig organisiert hat.

Montag, 8. Mai 2023

Nach dem kompliziert bestellten Frühstück mit Rührei und Toast kommt um halb acht der Kleinbus und holt uns ab. Vollbesetzt mit 7 Personen müssen wir zuerst zur Ausreise Botswana, dann zur Healthy Control Zimbabwe und dann zur Zollkontrolle Zimbabwe. Hier wird noch alles mit Hand und schriftlich erledigt. Nur das Zahlen geht schnell. Pro Person sind 30 USD fällig. Für was auch immer. Nach ca. 45 min sind beide Formalitäten erledigt und weiter geht’s auf ziemlich gerader Straße Richtung Victoria Falls.

Bei der Fahrererin haben wir durchgesetzt, dass wir nicht um 1 Uhr schon wieder zum Lunch abgeholt werden und dann noch auf einen Markt geschleift werden. Wir haben 15 h zur Abholung vereinbart. Nicht wissend, dass wir bis dahin ziemlich nass sein werden. Der Eintritt zu den Fällen kostet für uns zwei direkt am Parkeingang 100 USD, auch nicht gerade billig.

Der trockenste Teil ist die Gegend um die Livingstone Statue. Danach wird mehr oder minder feucht durch die Gischt. Das ist ziemlich viel mehr Wasser als das letzte Mal, als wir im Oktober da waren. Die hinteren Fälle, wo letztes Mal nur so schmale Rinnsale ab und ab die rotbraunen Felsen herunter träufelten sind jetzt in der Masse aus Wasser und Gischt nicht zu erkennen. Es regnet aus der Gischt dermaßen stark, dass sich ein kleiner Bach mit Wasserfall gebildet hat. Hier werden wir richtig nass. Die Unterwasserkamera war eine gute Sache. Die Kameras sind relativ trocken im Rucksack und der Kameratasche untergebracht und werden fast nicht gebraucht, dafür ab und an das Handy, das auch tolle Videos von den brodelnden Wasserwänden macht.

Um 13 h sind wir ziemlich nass und hungrig und machen uns auf den Rückweg zum Restaurant. Dort erstmal ablegen, alles was geht in die Sonne legen und trocknen lassen. Wir essen einen sehr gute Burger, trinken ein Bier und trocknen vor uns hin. Danach sehen wir uns nochmal die Livingstoneseite an. Hier kann man im Sonnenlicht einen wunderschönen doppelten Regenbogen sehen. Wir können uns nicht sattsehen.

Die Fahrerin bringt uns trotzdem noch auf einen Markt, aber niemand ist in Kauflaune, die Fahrerin ist enttäuscht. Dann geht es im Eiltempo zurück über die Grenze. Diesmal dauert es nicht so lange. Die Rucksäcke werden entleert und zum Trocknen auf den Balkon ausgebreitet, zusammen mit den anderen Sachen. Es ist doch mehr feucht geworden als angenommen.

Dienstag, 9. Mai

Nach dem Frühstück ist Waschtag. Es gibt eine extra Waschküche mit großen Becken und jede Menge Leinen zum Aufhängen. Wir waschen alles durch was schmutzig und verschwitzt ist. Mit Richard klären wir die Bootsfahrt für den Nachmittag um 15 h ab und fahren dann in die Stadt wegen der SIM-Karte für den Hotspot. Nachdem wir dort registriert sind funktioniert auch die 1-USD-Karte. Wir kaufen 6 GB und sind dann mal wieder online.

Die Nachmittagstour in einem kleineren Boot ist mit 6 Personen bestückt. Wir sehen ein paar Vögel, ein Krokodil, die schönen Bäume und – nachdem die Deutsche hinter uns keine weiteren blöden Fragen mehr hatte – sind wir den anderen Booten hinterher um die Elefanten im Wasser zu sehen. Zwei Elefanten standen an einer Insel und schoben Gras ins Maul; aber erstmal wurden die ausgerissenen Büschel sorgfältig abgespült bevor gegessen wurde 😊. Wir waren sehr nahe dran und da wir vorne saßen hatten wir einen super Rundumblick.

Daneben vor der Grasinsel eine Hippofamilie mit Kind. Der Bootsführer hielt respektvoll Abstand – was wir verstehen konnten. Danach kamen nicht mehr sehr viele Tiere. Ein Büffel hat vor uns den Fluß überquert und verschwand dann im hohen Gras, gegenüber graste ein Nilpferd im Gegenlicht das Maul jeweils weit aufgerissen. Dann war schon Zeit für den Sonnenuntergang und bei einbrechender Dunkelheit waren wir zurück am Bootsanleger. Mit inzwischen zusammen 7 oder 8 anderen Booten.

Danach fuhren wir zu einem Inder zum Abendessen. Wir hatten 2 sehr leckere Gerichte, die äußerst aromatisch und etwas spicy waren. Mir sind die Gerichte leider etwas auf den Magen geschlagen. Nach Einnahme von 2 Kohletabletten hatte sich das Problem aber über Nacht gelegt.